Das
KZ Sachsenhausen ist heute eine Gedenkstätte
Antisemitismus in Deutschland
Wie konnte es überhaupt zum Holocaust kommen?
War
das ehemalige Großdeutsche Reich ein Hort von Antisemiten?
Waren die Deutschen der 1930er Jahre besonders schlimme
Judenhasser?
Nicht nur im Ausland, auch im Inland werden die meisten Menschen
diese beide Fragen eindeutig bejahen. Dennoch ist die Antwort
falsch und spiegelt die tatsächlichen Gegebenheiten der
damaligen Zeit in keiner Weise wieder.
Denn,
so merkwürdig es auch heute klingen mag, die Judenverachtung bei
den Deutschen war damals seltener und schwächer ausgeprägt
als in vielen anderen europäischen Staaten.
Die in weiten Teilen der Bevölkerung anzutreffende freundliche
oder doch zumindest neutrale Haltung gegenüber den Juden beruht
auf geschichtlichen Wurzeln: Zum einen hatten sich die Juden im
Verlauf der Jahrhunderte bestens integriert (sie fühlten sich
als Deutsche), zum anderen leisteten Juden einen beachtlichen Anteil
am wirtschaftlichen und kulturellen Aufbau des Landes.
Juden
in Kunst und Wissenschaft wurden weltberühmt und förderten
das deutsche Ansehen. Im Ersten Weltkrieg bewiesen Juden ihre
Vaterlandsliebe und Zugehörigkeit zu Deutschland (unzählige
Juden erhielten Tapferkeitsorden).
Außerdem darf man nicht verkennen, dass Juden in Deutschland
nur eine kleine Minderheit von weniger als 1 Prozent der
Gesamtbevölkerung ausmachten und schon deshalb kaum als echte
Bedrohung wahrgenommen werden konnten.
Aber
wieso konnte das alles im Dritten Reich passieren?
Der
deutsche Antisemitismus im Dritten Reich entwickelte sich nicht
aus dem Volk heraus, er wurde von der Obrigkeit
verordnet.
Bereits
in den 1920er Jahren entwickelte sich in Europa, angestachelt von
einigen Völkerkundlern, eine Vorliebe zur Rassenlehre, die schon
bald in einen Rassenwahn ausartete. Hitler ist auf diesen Zug
aufgesprungen und hat dankbar die ehrabschneidenden Vorurteile
gegenüber anderen Völkern aufgegriffen, verinnerlicht und
zur Staatsreligion erhoben.
In diesem Aufguss wurden Juden als gefährliche Schmarotzer
dargestellt, die nur darauf aus sind, die Menschheit auszubeuten und
zu vernichten.
Ich vermute, dass Adolf Hitler tatsächlich selbst an die absurde Judengefahr glaubte und seine Judenverachtung "seinem" Volk nicht einmal vorspielte. Er hatte sich in diese These regelrecht verrannt und als charismatischer uneingeschränkter Diktator leider die Macht, die Irrlehre dem ganzen Volk aufzuzwingen.
Dabei ist erstaunlich, wie wenig doch seine infame Hetze bei der breiten Masse Wirkung zeigte. Obwohl es keine freie Presse gab und die Zeitungen demzufolge nur Schauergeschichten über die "bösen" Juden verbreiteten, obwohl per Volksempfänger und Kinofilm eine wahre Gehirnwäsche bezüglich des Judentums entfacht wurde, sind die meisten Volksgenossen in diesem Punkt "ihrem" Führer nicht gefolgt.
Warum
hatte die antisemitische Hetzpropaganda so wenig Erfolg?
Warum
aber konnte die tägliche Hetze gegen die Juden nur bei eher
primitiven Gemütern verfangen? Das liegt wohl vor allem daran,
dass die erwachsenen Deutschen im Laufe ihres Lebens genügend
eigene Erfahrungen mit den Juden gesammelt hatten. Und diese
persönlichen Eindrücke zählten mehr als die einseitige
Hetzpropaganda.
Die
meisten Deutschen haben die wachsende Diskriminierung und Verfolgung
der Juden deshalb mit Scham und Mitleid verfolgt. Die junge
Generation wird an dieser Stelle einhaken wollen und sich fragen,
warum denn diese rechtschaffenen Deutschen sich das alles haben
bieten lassen.
Die banale Antwort lautet: Der Mensch ist von Natur aus feige.
Das ist heute so und galt in der damaligen Gewaltdiktatur erst recht.
Zu Hitlers Zeiten war jede Art von Protest lebensgefährlich. Wer
sich beschwerte, wer nicht spurte, der wanderte selbst zu
Friedenszeiten unversehens im KZ.
Die
Oma meiner Frau zum Beispiel hat sich 1940 bei der Kommandantur
für einen befreundeten Juden eingesetzt, der Tags zuvor von der
Nazischergen abgeführt wurde (obwohl er sich nichts zuschulden
hatte kommen lassen).
Die Gestapo drohte, sie ins KZ einzuweisen, wenn sie nicht
unverzüglich Ruhe gebe. Noch am gleichen Tag verstarb der Jude.
Er wurde während des Verhörs einfach
totgeprügelt.
Aber
warum gab es denn überhaupt diesen Judenhass?
Was
heute selten von der jüngeren Generation nachvollzogen wird:
Viele Juden gehörten in Deutschland bis zur Machtergreifung der
Nazis zur Oberschicht bzw. zur Elite. In Berlin waren ca. 80 Prozent
der Rechtsanwälte Juden, nicht weniger beeindruckend war die
jüdische Präsenz in der Kultur, Bildung und Forschung und
vor allem im Geschäftsleben.
Den
Juden ging es im Durchschnitt also wesentlich besser als den
Normalbürgern (den Christen), was nun einmal grundsätzlich
Neid und Missgunst hervorruft.
Diese Neidgesellschaft findet sich auch heute noch, obwohl das
Massenelend in der Weltwirtschaftskrise ab 1929 ganz andere
Dimensionen erreichte.
Man muss sich das einmal bildlich vorstellen: Auf der einen Seite die Reichen und Wohlhabenden, die auch in Krisenzeiten ihren luxuriösen Lebensstil beibehalten konnten - auf der anderen Seite mindestens ein Viertel der Bevölkerung, das regelrecht hungerte (abmagerte), in Elendsquartieren hauste, keine Arbeit fand und kaum Sozialhilfe erhielt.
In
dieser scheinbar ausweglosen Lage ist es der Nazi-Propaganda
teilweise gelungen, die Schuld für die Missstände den Juden
bzw. dem "Weltjudentum" anzuhängen.
Die sozialistischen Nazis scheuten den allgemeinen Klassenkampf gegen
die Oberklasse - sie pickten sich geschickt die Juden als
Sündenböcke heraus und ließen die anderen
Vermögenden und Krisengewinnler unbehelligt (weil man deren
Unterstützung brauchte).
Mir scheint es durchaus verständlich und nachvollziehbar, dass unter diesen Umständen ein Drittel der Bevölkerung auf Adolf Hitler und ein Teil davon auch auf seine Judenpropaganda hereinfiel. Sicher war nicht jeder Nazi auch gleich ein Antisemit, aber bei den auf unbedingten Gehorsam gedrillten Nazis verfing die Greuelpropaganda noch am ehesten.
Wie
kamen die Juden zu ihrem Reichtum?
War die
jüdische Rasse anderen Völkern überlegen, war sie
intelligenter oder fleißiger? Ich selbst glaube an derlei
genetisch bedingte Unterschiede nicht, ich betrachte den Vorsprung
mehr als Folge einer frühgeschichtlichen Entwicklung.
Den Juden blieben durch das christliche Dogma des Mittelalters
Handwerksberufe verwehrt, sie wurden in eine Sonderrolle
gedrängt und fanden oft eine Existenzgrundlage im Handel und in
Geldgeschäften (die den Christen untersagt waren).
Aus diesem Zwang
heraus entwickelte sich eine frühe
Geschäftstüchtigkeit, ein höherer Wohlstand und daraus
wiederum eine bessere Bildung.
Wenn man so will, setzte der Zivilisationsprozess bei den Juden viel
früher ein, außerdem gab es untereinander oft ein
nützliches Zusammengehörigkeitsgefühl (die verfolgten
Juden unterstützten sich gegenseitig, bildeten eine Art globales
Netzwerk). Deshalb schwafelte Hitler auch immer vom internationalen
Finanzjudentum und Weltjudentum (was es so aber gar nicht
gab).
Hitlers
Triumph: "Wir brauchen die Juden nicht!"
Das
Naziregime war mächtig stolz darauf, dass man auch ohne
jüdische Eliten auskam. Nachdem man die Juden aus allen
wichtigen Ämtern entfernt hatte, brach das Staatsgefüge
trotz aller Unkenrufe nicht zusammen.
Würde
man heute einen Großteil der Eliten aus den Ämtern jagen,
wäre ein Desaster vorprogrammiert. Dass damals der Wandel so
glatt über die Bühne ging hing mit der schlummernden
Intelligenz im einfachen Bürgertum zusammen, der ein
höherer Schulabschluss allein aus finanziellen Gründen
versagt blieb. Diese ungenutzten Talente brauchten nur noch vom Staat
geborgen (gefördert) werden.
Heute findet sich diese brach liegende Intelligenz nur selten, weil
die Chancengleichheit bei der Bildung recht gut
funktioniert.
Plante
Hitler von Anfang an den Holocaust?
Viele
Historiker sind sich einig darüber, dass Adolf Hitler die
systematische Judenvernichtung von Anfang an (seit 1923) geplant
hatte. Sie orientieren sich bei dieser Einschätzung an der
Erstausgabe der hitlerischen Streitschrift "Mein Kampf".
Ich hatte leider bislang keine Möglichkeit, diese Texte zu
prüfen (das Buch ist in Deutschland verboten). Die mir
vorliegenden Zitate (auf die sich Historiker berufen), halte ich aber
für wenig überzeugend. Das liest sich doch alles sehr
schwammig und unkonkret.
Hitler wäre auch schön blöd gewesen, sich von Anfang an als potentieller Massenmörder zu outen. Mir scheint: Es werden im Nachhinein (in Kenntnis der späteren Ereignisse) Hitlers Absichten in seine frühen Texte hineininterpretiert, die dort einfach nicht stehen. Auf diese Weise wird den Deutschen die Schuld für den Holocaust und den 2. Weltkrieg untergeschoben ("sie haben es alle gewusst").
Tatsache ist: Noch im 3. Kriegsjahr (1941) verfolgte das Naziregime Pläne, die Juden ins Ausland abzuschieben oder nach Osteuropa oder Madagaskar zu vertreiben (also nicht zu vernichten). Erst 1942 entschloss sich Hitler zur "Endlösung" (Wannsee-Konferenz), gewissermaßen aus Rache für die zunehmenden deutschen Todesopfer an der Front und unter der Zivilbevölkerung (gezielte Massenbombardierung der Wohngebiete). Sinngemäß erklärte Hitler: "Wenn das internationale Finanzjudentum das deutsche Volk vernichten will, so wird letztlich nicht das deutsche Volk, sondern das Judentum vernichtet werden."
Die Schaltzentrale des internationalen Finanzjudentums sah Hitler vermutlich in Washington und in den USA (die kriegsentscheidende Einmischung der Vereinigten Staaten in den europäischen Machtkampf). Auch privat vertrat Hitler diese Ansicht (falls es tatsächlich jemand wagte, den "Führer" auf die Judenproblematik anzusprechen).
Nachtrag 23. Januar 2018:
Wie
konnte es zum Holocaust kommen, wie konnte es geschehen, dass 5,7
Millionen Juden drangsaliert und ermordet
wurden?
Mich
quält diese Frage zeitlebens. Immer wieder habe ich versucht,
mich in die Situation der damaligen Zeit hineinzudenken. Was
hätte ich getan, wenn ich als Soldat den Befehl bekommen
hätte, Zivilisten zu erschiessen oder wenn ich als Wächter
oder Büroangestellter in ein KZ beordert worden wäre?
Hätte ich den Mumm aufgebracht, Anordnungen zu verweigern? Als
Soldat wäre ich dann vermutlich zu einem Strafbatallion oder
einem Himmelfahrtskommando abkommandiert worden. Wenn ich im KZ den
Dienst verweigert hätte, wäre ich wahrscheinlich an die
vorderste russische Kriegsfront versetzt worden. Ich fürchte,
auch ich wäre ein Feigling gewesen. Auch mir wäre mein
eigenes Wohlergehen (Leben) wichtiger gewesen als das der anderen.
Ebensooft habe ich darüber sinniert, wie es mir wohl als Jude ergangen wäre. Wie hätte ich die seit 1933 einsetzenden Anfeindungen, Berufsverbote, Entrechtungen ertragen? Das ewige Bangen, was da noch alles auf einen zukommen mag, wann man mich und meine Familie aus der Wohnung holt, wohin man uns verfrachten wird und ob man das alles überstehen wird. Immer in der vagen Hoffnung, Hitler könne schon bald besiegt oder gestürzt werden und der Spuk ein Ende haben. Natürlich auch in der Hoffnung auf Gottes Beistand.
All diese Gedanken
verfolgen mich nun fast schon ein ganzes Leben. Nahezu alles, was im
Fernsehen über die NS-Zeit gesendet wurde, habe ich mir
angeschaut.
Verdammt noch mal, warum musste gerade in Deutschland so etwas
Alptraumartiges passieren! Die Deutschen waren doch ein zivilisiertes
Volk! Sie waren keine bösen Menschen, sie waren keineswegs
schlechter als andere. Warum musste das irre Genie Hitler gerade hier
aufkreuzen? Wie deprimierend ist es eingestehen zu müssen, dass
in einer perfekt organisierten Schreckensdiktatur auch der
perverseste Führerbefehl ausgeführt wird!
Wenn die
Nachkommen der Hitlergeneration oder andere Völker heute
naseweis urteilen, "uns wäre das nicht passiert, wir hätten
uns das alles nicht gefallen lassen", so machen sie sich meines
Erachtens selbst etwas vor oder sie können sich einfach nicht in
die damalige Lage hineinversetzen. Denn damals war die
öffentliche Meinungsbildung im weit stärkeren Maße
manipulierbar. Die Presse war gleichgeschaltet, es gab nur einen
Propaganda verbreitenden Staatsrundfunk, es gab die ständige
Angst vor der Gestapo - das globale Internet, Smartphones und soziale
Medien waren noch lange nicht erfunden.
Wenn man aus dem Holocaust wirklich etwas lernen will, sollte man
sich hüten, gedankenlos eine Neuauflage der Volksverhetzung zu
betreiben (der schäbige Charakter der Deutschen habe den
Holocaust ermöglicht, "der Tod sei ein Meister aus
Deutschland"). Man sollte vielmehr wachsam und gewappnet sein und
eingestehen, dass eine derartige Tragödie sich überall und
jederzeit wiederholen kann. Denn die Diktatur als solche ist noch
lange nicht ausgestorben, sie wird es ewig geben.
Was die aktuelle Lage betrifft: Es ist schon traurig mit ansehen zu
müssen, wie durch muslimische Flüchtlinge (längst
nicht alle von ihnen sind den Juden wohlgesonnen) der überwunden
geglaubte Antisemitismus in Deutschland wieder aufkeimt.
Haben die
Israelis selbst Schuld am heutigen
Antisemitismus?
Woher rührt der oft
abgrundtiefe Hass gegen die Juden und gegen Israel in weiten Teilen
der islamischen Gesellschaft? Wieso haben sich die Palästinenser
nach 70 Jahren noch immer nicht mit der Abtretung einiger Gebiete
abgefunden? Deutschland hat nach dem 2. Weltkrieg weit
größere Gebietsverluste hinnehmen müssen.
Was viele Muslime wohl nicht verknusen können ist der
verhältnismäßig hohe Wohlstand in Israel. Und die
übergriffige Siedlungspolitik der Israelis, die harten
Vergeltungsmaßnahmen nach Terroranschlägen, die verlorenen
Kriege der Anrainerstaaten. Das alles schürt Vorbehalte und
Hass, und so manche Kritik gegen Israel ist sicher auch berechtigt.
Viele Außenstehende können sich aber wenig in die prekäre Lage Israels hineinversetzen. Umzingelt von Feinden, die die völlige Vernichtung Israels anstreben - das kann schon mächtig nervös machen. Das Problem ist auch, dass Israel ein sehr kleines Land ist. Zwei oder drei Atombomben würden ausreichen, um alles Leben dort auszulöschen. Wenn man sich dessen bewusst wird, versteht man vielleicht, in welch schwieriger Lage Israel sich täglich behaupten muss. Naseweise Vorschläge und Belehrungen vom sicheren Hort aus sind da oftmals unangebracht oder überflüssig.
Nachtrag 29. 1.
2018
Gestern
bei Anne Will
Anläßlich
des jährlichen Holocaust-Gedenktages wurde gestern abend im 1.
Programm über den Antisemitismus und den Holocaust
debattiert.
Unter anderem schilderte eine 93jährige Zeitzeugin, wie sie den
Holocaust überlebt hatte (im Gegensatz zu ihrer übrigen
Familie). Ihre Familie wohnte in der Nazizeit in Saarlouis und hatte
von Auschwitz nie etwas gehört. Man ahnte nicht einmal, dass es
Vernichtungslager gab. Die KZ galten auch in jüdischen Kreisen
als Arbeitslager. Die Mutter der überlebenden Seniorin hatte
Angst vor den Nazis und wollte mit ihrer Familie rechtzeitig fliehen,
der Vater sah dafür aber keine Veranlassung und hoffte bis
zuletzt auf einen Sturz Hitlers.
Ich schreibe dies nur, weil auch heute noch immer behauptet wird,
"die Deutschen" hätten vom Holocaust gewusst oder ihn gar
befürwortet.
Was mir in der Sendung noch auffiel: Es wurde krampfhaft versucht, die Hauptursachen für den derzeitigen Anstieg antisemitischer Übergriffe (die hohe Zuwanderung aus islamischen Kulturkreisen) kleinzureden. Dabei wurde vor einigen Monaten in einer aufschlussreichen Reportage des Spiegel genau dieser Zusammenhang hergestellt.
In der gestrigen
Gesprächsrunde wurde der antisemitische Wandel in unserer
Gesellschaft rechten Kreisen angelastet, wobei auch immer wieder die
AfD ins Spiel gebracht wurde (wie konnte es auch anders sein, man
braucht schließlich einen Sündenbock).
Was mich einigermaßen schockierte: Der Antisemitismus in
Deutschland wurde nachgewiesen durch die Fangfrage, ob "die Juden"
heute zu viel Einfluss in der Welt hätten. Dem haben 15 % der
Befragten arglos zugestimmt (das sind also die neuen Antisemiten).
Aber bei allem Respekt: Würde man Ost- und Südeuropäer
fragen, ob "die Deutschen" zuviel Einfluss in der EU hätten,
würden etwa 60 % dies bejahen. Dürfte man diesen Leuten nun
allen eine Deutschfeindlichkeit unterstellen? Natürlich
nicht.
Ich jedenfalls habe in meinem ganzen Leben nicht einen einzigen echten deutschen Antisemiten kennengelernt (ich hätte mich gerne mal mit einem solchen Menschen ausgetauscht). Ich halte es für eine Mär, dass der Antisemitismus in der deutschen Bevölkerung nennenswert verbreitet ist. Was die Grabschändungen betrifft, so gibt es die auf allen Friedhöfen, nicht nur auf den jüdischen. Und für manch geistig minderbemittelte Jugendliche scheint es eine besondere Heldentat zu sein, mit Hakenkreuzschmierereien ihren Mut zu beweisen bzw. sich gegen eine Gesellschaft aufzulehnen, die ihnen keine würdige Zukunft (keinen vernünftigen Arbeitsplatz) verspricht.
Nachtrag 12. Februar 2018:
Woher
rührt der heutige deutsche Antisemitismus?
In
Deutschland mit seinem ausufernden Sozialsystem gibt es leider auch
Menschen, die sich eigens aufgrund der hohen staatlichen
Unterstützungszahlungen Kinder anschaffen. Erwerbslose kassieren
zum Beispiel allein an bargeldlichen Regelleistungen monatlich ca.
300,- Euro für ein sechsjährigen Kind (zuzüglich der
vielen Sonderleistungen, der Kosten für die Warmmiete usw.).
Können Eltern
die Angebote der Tafeln und Kleiderkammern nutzen, ergibt sich
für sie nicht selten ein monatlicher "Überschuss" von 200
bis 250 Euro (pro Kind). Dieses Geld können sie für ihre
eigenen Bedürfnisse verwenden (leider auch für Alkohol und
Drogen).
In einem solch prekären Elternhaus erfahren die benachteiligten
Kinder oft wenig Liebe, Zuneigung und Unterstützung.
Entsprechend fallen dann auch ihre schulischen Leistungen aus. Was
geschieht mit einem Kind, das in neun oder zehn Schuljahren nur
gedemütigt wurde und nur Misserfolge verbuchen konnte? Bei dem
auch im Anschluss sich keine beruflichen Perspektiven abzeichnen?
Wenn solche unreifen Herumgestoßenen (die ursprünglich aus dem extremen linken Milieu stammen), ihr Heil in einer Nazi-Bruderschaft suchen, muss man sich nicht unbedingt wundern. Erfahren sie doch dort vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben so etwas wie Akzeptanz und Kameradschaft. Und es wird ihnen eine Alternative zum jetzigen kapitalistischen "Unrechtssystem" vorgegaukelt.
Kann es sein, dass so manchen etablierten Medien und Parteien die Neonazis recht gelegen kommen? Weil sie damit die missliebige AfD diskreditieren können? Indem sie wahrheitswidrig die AfD immer wieder in die Nähe dieser verirrten Neonazis rücken?
Abschließend noch einige Zahlen: Im Jahr 2017 gab es in Deutschland viele Millionen Straftaten. 1453 davon wurden dem Antisemitismus zugeordnet. Dabei handelt es sich in 898 Fällen um eine Volksverhetzung, in 160 Fällen um eine Sachbeschädigung und in 32 Fällen um Gewalttaten.
Nachtrag
10. Oktober 2019:
Gescheiterter
Anschlag auf Synagoge in Halle
Hintergründe
Nachdenkliches
Gestern
versuchte ein 27jähriger deutscher Neonazi, in die vollbesetzte
Synagoge in Halle mit seiner selbstgebastelten Maschinenpistole
einzudringen. Zum Glück war die Tür so gut gesichert, dass
dieser Versuch scheiterte. Der junge Mann schoss dann
gewissermaßen als Ersatz zwei Passanten nieder.
Die Frage ist nun, warum drehen vereinzelte Menschen derart durch,
warum gehen sie selbst mit dem eigenen Leben so respektlos um?
Geht es ihnen nur darum, durch eine Schreckenstat Aufmerksamkeit zu
erregen, bzw. "ein Zeichen zu setzen"?
Ich denke, dass solch verirrte Seelen (der Täter selbst war ein
Holocaust-Leugner) die in Deutschland überstrapazierte
Kollektivschuldkultur nicht verkraften. Die tägliche mediale
Mahnung an eine nie endende Erbschuld und das vermeintliche Versagen
unserer bösen Vorväter erzeugt vor allem bei sensiblen
Charakteren eine innere Rebellion. Diese Leute fühlen sich
zu Unrecht in seelische Geiselhaft genommen und wehren sich
auf ihre Weise: durch Verdrängung und Leugnung. Indem sie also
den Holocaust bestreiten oder aber die hitlerischen antisemitischen
Tiraden im pseudointellektuellen "Mein-Kampf"-Pamphlet als
Rechtfertigung für den heimlichen Völkermord
betrachten.
Es könnte durchaus sein, dass bei einer Versachlichung
unserer überzogenen Holocaust-Gedenkkultur der "braune Sumpf"
von ganz allein austrocknet. Manchmal denke ich sogar, dass der
deutsche Antisemitismus einigen Politikern recht gelegen kommt. Denn
unterschwellig wird über die Medien jeglicher Antisemitismus
sofort der AfD angelastet (obwohl diese Partei nicht das
Geringste damit zu tun hat, viele jüdische Mitglieder hat und
sich für den Staat Israel einsetzt).
Jede judenfeindliche Tat schadet also letztlich der AfD, drückt
deren Beliebtheitswerte und schwächt deren Wahlergebnisse. Auf
diese Weise lässt sich die verhasste Partei prima in Schach
halten. Es wäre schlimm, wenn wegen solch taktischer
Überlegungen die Strafverfolgung der Neonazis
vernachlässigt würde.
"Denn
sie wissen nicht, was sie tun ..."
Gemeint
sind damit nicht nur die Radikalisierten und Verblendeten
außerhalb unserer Gesellschaft. Gemeint sind damit auch die
scheinbar Berufenen, die derlei Tragödien nutzen, um moralisch
auf die deutsche Bevölkerung einzudreschen! Vielleicht
sollen mit diesen Bekenntnissen der Scham und Schande gewaltbereite
Einzelgänger eingeschüchtert werden. Erreicht wird mit der
ständigen Dämonisierung der eigenen Nationalität aber
vermutlich genau das Gegenteil. Es wird Hass und Wut erzeugt, es
werden entwurzelte Einzelgänger in Rage gebracht und neue
Gewaltbereite herangezüchtet.
Viele Bundesbürger sind es inzwischen leid, ständig
für die Schandtaten vereinzelter Geisteskranker in
Mitverantwortung gezogen zu werden, sich demütig geben und als
Mensch 2. Klasse fühlen zu müssen.
Wer ein friedliches Miteinander der zahlreichen Ethnien und
Religionen in unserem Lande anstrebt, sollte endlich damit
aufhören, der schwindenden Urbevölkerung bei jeder
Gelegenheit Vorhaltungen zu machen. Die an den Tag gelegte Scham- und
Schuldkultur darf man nicht auf die Spitze treiben! Denn letztlich
würde eine überzogene, volksverhetzende
Deutschfeindlichkeit (Selbstbebätschung) den inneren Frieden
gefährden und unsere Gesellschaft spalten. Ich wünschte mir
einen toleranten, handlungsfähigen souveränen
Nationalstaat, der allen hier lebenden,
verantwortungsbewussten Mitbürgern den notwendigen Respekt
zollt. Mit einer notorischen Verunglimpfung der eigenen Nation kann
das aber nicht funktionieren. Ohne ein wenig Selbstachtung und
Selbstbewusstsein geht es nicht! Ich ärgere mich über
Politiker und Moralprediger, die den Einheimischen diese
Menschengrundrechte nicht zugestehen und die Wahnsinnstat nutzen,
ausgerechnet der AfD eine "geistige Brandstiftung" vorzuwerfen. Wie
können angesehene Meinungsbildner nur so weit sinken und zu
Rufmördern und Brunnenvergiftern werden?
PS: Warum tue ich mir das alles an? Warum schreibe ich über ein
sensibles Tabuthema, beim dem man nichts gewinnen, aber sich sehr
leicht den Mund verbrennen und in Ungnade fallen kann? Die Antwort
ist einfach: Ich möchte nicht, dass die heutige Generation mit
falschen Vorstellungen und Schuldkomplexen aufwächst!
Von vielerlei Seiten wird jungen Deutschen eingetrichtert, sie seien
die Nachkommen von Mördern, Kriegsverbrechern, Feiglingen,
Wegguckern, Rassisten und Antisemiten. Dieses dumme Pauschalurteil
versuche ich mit diesem Text ein wenig geradezurücken. Trotz
aller tragischen Ereignisse brauchen auch Deutsche sich nicht
generell ihrer Herkunft und Abstammung zu schämen.
Es kann dennoch sein, dass ich in einem Absatz etwas
Unüberlegtes geschrieben habe. Nobody is perfect! Deshalb bitte
ich um Ihre Mithilfe. Sollte ihnen etwas bitter aufstoßen,
teilen Sie es mir doch bitte per Email kurz mit
(m.mueller@iworld.de). Vielleicht gelingt es mir, die entsprechende
Textpassage dann zu verbessern oder zu ergänzen. Über
positive Äußerungen bin ich aber auch nicht böse.
Ich
danke für Ihr Verständnis!
Manfred
Julius Müller
Eine herzliche Bitte: Sollte Ihnen dieser Artikel (http://www.tabuthemen.com/antisemitismus.html) gefallen haben, empfehlen Sie ihn bitte weiter. Denn nur die allgemeine Aufklärung der Bevölkerung ebnet den Weg für notwendige Veränderungen. Es dankt Ihnen Manfred J. Müller
"Vom
Krieg und vom Holocaust kann ich einfach nichts mehr hören!"
Ich
verstehe diese Einstellung vieler Bundesbürger. Wenn nahezu
täglich über das Staatsfernsehen die deutschen Vorfahren
als Kriegsverbrecher, Mörder oder zumindest feige Mitläufer
geschmäht werden und deren Nachkommen indirekt eine ewig
vererbbare Kollektivschuld angehängt wird, will man auch einmal
auf andere Gedanken kommen. Das Problem ist nur: Die
Erbschuldideologie, die im Grunde menschenverachtend und
rassistisch ist (die Biodeutschen sind nicht Menschen II. Klasse)
bestimmt seit Jahrzehnten die bundesdeutsche Politik.
Hätte es in Deutschland seit 40 Jahren einen schleichenden
Reallohnrückgang und eine Vervielfachung der ungeschminkten
Arbeitslosenzahlen gegeben, wenn nicht immer wieder deutsche
Interessen vernachlässigt worden wären? Der radikale
Umbau zum offenen Vielvölkerstaat, der Verzicht auf eine eigene
Währung, souveräne Staatsgrenzen und
Dumpingschutzzölle, die Nullzinspolitik und Schuldenunion - dies
alles war nur möglich wegen der permanenten Instrumentalisierung
der Erbschuldideologie.
Meine
Websites sind absolut überparteilich und
unabhängig!
Sie
werden nicht von staatlichen Institutionen, Global
Playern, Konzernen, Verbänden, Parteien, Gewerkschaften,
Hilfsorganisationen, NGOs, der EU- oder der Kapitallobby gesponsert,
von google gehypt oder von der Cancel-Culture-Bewegung beeinflusst!
Sie sind zudem werbe- und gebührenfrei.
Weitere
brisante Thesen und Texte:
Die
Schuld der Deutschen am Holocaust und 2.
Weltkrieg
Vergangenheitsbewältigung:
"Wir müssen aus der Geschichte
lernen
"
Erinnerungskultur:
Leidet die AfD unter einem
Gedächtnisschwund?
Politisches
Lexikon - unabhängig &
überparteilich
Wie
viele Deutsche wussten vom Holocaust?
Der
deutsche Nationalstaat als Feindbild
135
Vorurteile und Irrlehren, die noch immer unsere Politik stark
beeinflussen!
Weiterführende
Abhandlungen dazu finden Sie in meinen Büchern.
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Startseite
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Impressum
© Der obige Text ist die Zusammenfassung einer Studie des
unabhängigen, parteilosen Wirtschaftsanalysten und
Zukunftsforschers Manfred J. Müller aus
Flensburg.
Erstveröffentlichung 2009
Manfred J. Müller analysiert seit 40 Jahren weltwirtschaftliche Abläufe. Er ist Autor verschiedener Bücher zu den Themenkomplexen Globalisierung, Kapitalismus, Demokratie und Politik. Manche Texte von Manfred J. Müller fanden auch Einzug in Schulbücher oder werden zur Lehrerausbildung herangezogen. Die Texte und Bücher von Manfred J. Müller sind überparteilich und unabhängig! Sie werden nicht, wie es leider sehr häufig der Fall ist, von staatlichen Institutionen, Global Playern, Konzernen, Verbänden, Parteien, Gewerkschaften, der EU- oder der Kapitallobby gesponsert!
Was
Politiker und Gesinnungsjournalisten oft nicht einsehen
wollen: Und
deshalb verbietet es sich von selbst, die heutigen
Biodeutschen vornehmlich als Nachkommen von
Kriegsverbrechern, Judenmördern oder zumindest feigen
Mitläufern zu sehen und ständig an die
Minderwertigkeit und nie endende Kollektivschuld der
deutschen "Rasse" zu erinnern. Aussprüche wie "Deutsch
ist die Sprache der Täter!", "Deutschland ist das Land
der Täter!" oder "Es
waren Deutsche, die die Sowjetunion überfallen und
schlimmste Kriegsverbrechen verübt
haben!"
sind mehr als unsensibel und gehässig. Denn sie lassen
jegliches Verständnis für die Zwänge der
hitlerischen Schreckensdiktatur vermissen (wer sich damals
gegen das Regime stellte, wurde umgehend
ausgeschaltet). Warum
ist die Feststellung wichtig, dass selbst Biodeutsche ein
Anrecht auf die Menschenwürde haben? Die
vom Establishment so gefürchteten Bücher von
Manfred Julius Müller
Auch
Biodeutsche haben ein Anrecht auf einen eigenen Staat und
die Menschenwürde!
Weil
die ständig zelebrierte Sühnekultur die deutsche
Politik maßgeblich bestimmte. Die Aufgabe der weltweit
angesehenen DM-Währung, der Verzicht auf
funktionsfähige Staatsgrenzen, die ebenfalls ungefragt
erfolgte schleichende Umvolkung Deutschlands (Umwandlung zum
Multikulti-Einwanderungsland), die seit zehn Jahren
anhaltende Nullzinspolitik usw. wären undenkbar
gewesen, wenn nicht penetrant über das Staatsfernsehen
unter Berufung auf unsere düstere Vergangenheit
dafür geworben worden wäre. So ist es dann auch
kein Wunder, dass trotz aller genialer
Produktionsfortschritte seit
1980 in Deutschland die realen Nettolöhne und Renten
sinken,
die Sparer über die Nullzins-Staatsfinanzierung
schleichend enteignet werden und selbst die
Arbeitslosenzahlen sich seit 1962 verzwanzigfacht
haben.