"Die Reichen werden immer reicher!"
Öffnet sich tatsächlich die Schere zwischen Arm und Reich? Und wenn ja, warum ist das so?
Ja, es stimmt, die
Reichen werden immer reicher. Doch was heißt das schon? Das
Problem ist doch nicht, dass die Reichen noch reicher werden,
sondern dass die unteren und mittleren Nettolöhne seit
über 30 Jahren sinken.
Und diesen
Missstand verdanken wir nicht einer ungenügenden Umverteilung,
sondern dem globalen Lohndumpingwettbewerb. Nicht die Reichen
sind also Schuld an der Misere, sondern unsere Volksvertreter,
die die Zölle auf ein Minimum abgesenkt haben. Damit wurde
unsere Volkswirtschaft dem perversen Kasinokapitalismus ausgeliefert
(mehr
dazu).
Diese unbegreifliche Abkehr vom bewährten Zoll-Protektionismus
(der durch einen teuren und ineffizienten Subventions-Protektionismus
abgelöst wurde) auch noch zu rechtfertigen mit der
Begründung "wir leben schließlich vom Export" ist der
eigentliche Skandal, der Gipfel der Unverschämtheit.
Unterstützung erfährt die Politik und die mächtige EU-
und Globalisierungslobby nicht nur durch die dominanten Global Player
und Großkonzerne, sondern leider auch über unsere Medien
(wenn man die Besitzverhältnisse der großen
Meinungsbildungsfabriken durchleuchtet, erklärt sich diese
Parteilichkeit).
Populismus
pur: "Es muss mehr umverteilt werden!"
Den
Grundsatzfehler des globalen Zollfreihandels nutzen Populisten, um
noch mehr Umverteilung einzufordern. Sie klagen, der bisherige
Spitzensteuersatz in Deutschland von ca. 50 % sei zu niedrig und
müsse erhöht werden.
Dabei wissen
diese Aufwiegler doch ganz genau, dass durch die von ihnen selbst zu
verantwortende Globalisierung das Kapital besonders flüchtig
ist: Wer als Großverdiener zu arg geschröpft und als
dummer Goldesel betrachtet wird, kann oft ohne Schwierigkeiten in ein
gastfreundlicheres Land abwandern.
Das unbedachte Drehen an der Steuerschraube und die
Einführung einer Reichensteuer wird zwangsläufig die
Vergraulung von Eliten und erfolgreichen Geschäftsleuten zur
Folge haben. Damit ist aber weder unserer Gesellschaft noch dem Staat
gedient. Unterm
Strich würden mit der Zeit die Steuereinnahmen beträchtlich
sinken und unsere Mittelschicht müsste diesen Verlust wieder
einmal ausbaden (womit deren Nettoeinkommen noch häufiger als
bisher unter
die Hartz-IV-Sätze rutscht).
Populismus
pur: "Die Löhne müssen angehoben werden!"
Besonders
dummdreist empfinde ich jene Politiker und Journalisten, die
scheinheilig eine allgemeine Lohnerhöhung einfordern und auch
noch mäkeln, die Lohnzurückhaltung in der Vergangenheit sei
unsolidarisch gewesen gegenüber den anderen EU-Staaten
(die jetzt unter dem Verlust ihrer Wettbewerbsfähigkeit zu
leiden hätten).
Können oder
wollen diese Hassprediger nicht begreifen, dass allein der von ihnen
immer noch propagierte Zollfreihandel zur Lohnzurückhaltung
zwingt? Wären
die Lohnkosten in Deutschland heute um 20 oder 30 % höher als
sie sind, dann hätten wir nicht 2,3, sondern mindestens 6
Millionen offizielle Arbeitslose. Und der höhere
Bruttolohn würde den Erwerbstätigen nichts bringen, weil
die Abgabenlast bei doppelter Arbeitslosenzahl alles wieder aufzehren
würde.
Warum geben diese weltfremden Scharfmacher nicht offen zu, dass
allein eine allmähliche Abkehr vom Zollfreihandel den
schleichenden Niedergang unserer Wirtschaft aufhalten und wieder
höhere Reallöhne bescheren kann?
Nebenbei
bemerkt: Warum werden die Reichen immer reicher?
In den
letzten 20 Jahren haben sich die Vermögen der oberen 10 % der
Bevölkerung laut Statistik mehr als verdoppelt, von 4,6 auf
über 10 Billionen Euro. Was aber steckt
dahinter?
Zunächst
einmal muss natürlich die Geldentwertung berücksichtigt
werden. Allein dieser Fakt erklärt die Veränderung zu
über 80 %. Hinzu
kommen noch die steten Schwankungen bei der Bewertung der
Vermögen. Aktien und Immobilien verharren derzeit auf einem
recht hohen Niveau - vor zwanzig Jahren steckten sie in einer
Niedrigpreisphase.
Zudem muss
berücksichtigt werden, dass immer mehr vererbt wird (etwa 160
Milliarden Euro jährlich) und auch das Glücksspiel immer
neue Lottomillionäre generiert (Millionen zahlen ein, einige
Dutzend Glückliche sahnen Woche für Woche kräftig ab).
Das Glücksspiel entpuppt sich de facto als Umverteilung von
unten nach oben. Wenn man das nicht will, muss man Glücksspiele
halt verbieten.
Prinzipiell leiden auch die Reichen unter der Globalisierung. Denn
reguläre Spareinlagen werden heute dank des weltweiten
Finanzchaos weit unterhalb der Inflationsrate bezinst. Die mickrigen
Zinsen (falls es überhaupt welche gibt) müssen sogar noch
versteuert werden. Wer auf echte Renditen seiner Ersparnisse hofft,
muss ins Risiko gehen. Und das ist dann wiederum fast wie beim Lotto:
die einen verlieren, die anderen gewinnen.
So besonders vorteilhaft ist die Lage der Vermögenden also gar nicht. Entweder sie spekulieren und riskieren dabei Teile ihres Vermögens. Oder sie entscheiden sich für sichere Geldanlagen und akzeptieren eine schleichende Entwertung ihres Besitzes. Aus dieser Zwangslage einen Vorteil der Reichen abzuleiten ist mehr als naiv.
Auch
das Konsumverhalten spielt eine Rolle!
Die
Spreizung zwischen Arm und Reich hat natürlich auch noch eine
andere Ursache, die nicht tabuisiert werden darf. Gemeint ist damit
das unterschiedliche Konsumverhalten.
Viele Menschen, die nicht zu den reichsten 10 Prozent angehören,
wären sehr wohl in der Lage, mehr Geld zu sparen oder anzulegen.
Sie konsumieren aber lieber, was ja auch ihr gutes Recht und
volkswirtschaftlich gesehen sogar nützlich ist. (Die Sparer aber
brauchen wir natürlich auch, weil sie für genügend
Investitionskapital und niedrige Zinsen sorgen).
Unbestreitbar lebt auch ein Teil der Bevölkerung über seine
Verhältnisse. Man leistet sich ein überdimensioniertes
Auto, teure Klamotten und eine große Wohnung und landet in der
Schuldenabhängigkeit. Andere
Zeitgenossen wiederum führen bei gleichem Einkommen ein eher
bescheidenes Leben und bauen sich im Laufe der Jahrzehnte ein
stattliches Vermögen auf. Darf ein solch sparsamer Mensch im
Zuge der Neidkampagne heute als Buhmann verunglimpft werden, der
über höhere Steuern bestraft werden muss?
Nein, die platten Propagandaparolen "die Reichen werden immer reicher" oder "die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer" erweist sich als stumpfsinnige und ketzerische Meinungsmache ohne echten Aussagewert. Zumal der wahre Grund für die sinkenden Einkommen, der globale Lohndumpingwettbewerb (Zollfreihandel), stets unerwähnt bleibt.
PS:
Eigentlich finde ich es schon etwas pervers, dass ausgerechnet ich
als eher links angesiedelter Publizist auch noch die Reichen in
Schutz nehmen muss. Aber die unsachliche Neidkampagne zwingt mich
leider zur Stellungnahme. Ich selber bin nicht reich und auch meine
Verwandten und Bekannten sind es nicht.
Eine herzliche Bitte: Sollte Ihnen dieser Artikel (https://www.tabuthemen.com/reiche-werden-immer-reicher.html) gefallen haben, empfehlen Sie ihn bitte weiter. Denn nur die allgemeine Aufklärung der Bevölkerung ebnet den Weg für notwendige Veränderungen. Es dankt Ihnen Manfred J. Müller
Weitere
brisante Anti-Mainstream-Seiten. Bitte urteilen Sie selbst,
gewähren Sie den Leitmedien keine Deutungshoheit
(Folge
20)
Auch
die nachstehenden Links verweisen auf Seiten, die nicht
von staatlichen Institutionen, Global Playern, Konzernen,
Verbänden, Parteien, Stiftungen, Gewerkschaften,
Hilfsorganisationen, NGOs, der EU- oder der Kapitallobby gesponsert
und gehypt werden. ©
sämtlicher Texte: Manfred Julius Müller (unabhängiger,
parteiloser Wirtschaftsanalyst und Zukunftsforscher).
Höhere
Vermögenssteuern - das ewige
Patentrezept.
Vergangenheitsbewältigung:
"Wir müssen aus der Geschichte
lernen
"
Wir
sind bunt, nicht braun!"
Der
Verfassungsschutz als legales politisches
Kampfmittel?
Deutschland
ist nicht überbevölkert!"
Brauchen
wir eine Transferunion?
Die
Tobin-Tax als Antwort auf die Globalisierung?
Strafzölle
- wer soll da eigentlich bestraft werden?
"Beenden
wir doch einfach das Steuerdumping!"
(Ja,
warum eigentlich nicht?)
Spaltet
das Staatsfernsehen unsere Gesellschaft?
Die
EU ist demokratiefeindlich!
"So
ist es nun einmal
"
(Was
für eine dumme und bequeme Ausrede
)
Zur
Startseite
www.tabuthemen.com
Impressum
© Dieser Text ist die Zusammenfassung einer Studie des
unabhängigen, parteilosen Wirtschaftsanalysten und Publizisten
Manfred J. Müller aus Flensburg.
Manfred
J. Müller profilierte sich als Autor verschiedener Bücher
zu den Themenkomplexen Globalisierung, Kapitalismus, Zollfreihandel,
Politik und Medien.
Manfred
J. Müller analysiert seit 40 Jahren weltwirtschaftliche
Abläufe. Er gilt als wegweisender Vordenker. So forderte er zum
Beispiel schon vor 20 Jahren eine Art Lieferkettengesetz, das
Hersteller und Händler verpflichtet, nur fair entlohnte und
produzierte Waren nach Deutschland einzuführen (wurde endlich im
Mai 2021 Gesetz). Außerdem empfahl er schon ewig eine
Mindestgewinnsteuer für Großunternehmen auf im
Inland angefallene Umsätze (Joe Bidens Vorschlag von einer
globalen Mindestertragssteuer im Frühjahr 2021 zielt zwar
endlich in die gleiche Richtung, ist aber viel zu lahm und wird sich
international kaum umsetzen lassen). Seit drei Jahrzehnten
kämpft Manfred J. Müller auch für seine Idee einer
Lohnkostenreform (schrittweiser Abbau der
Sozialversicherungsbeiträge bei einer Gegenfinanzierung
über Mehrwertsteuern und Zölle).
Auch seine Empfehlung, einem ausgewählten afrikanischen
Entwicklungsland beim Aufbau
eines Renten-Generationenvertrages
zu unterstützen (um das Bevölkerungswachstum
einzudämmen und echte Kaufkraft ins Land zu pumpen) findet
zunehmend Fürsprecher. Mehr
dazu in seinen Büchern.
Sie
haben in entscheidenden Dingen eine andere Auffassung?
Sie
beschäftigen sich bereits seit Jahrzehnten mit politischen
Grundsatzfragen (Zollphobie, EU, Euro, Multikultiideologie,
Billiggeldschwemme, Subventionspolitik usw.). Sie haben selbst schon
diesbezügliche Studien und Analysen erstellt, Vor- und Nachteile
abgewogen, Fakten geprüft und sich über diverse Kanäle
ständig auf dem Laufendem gehalten? Dann würde ich mich
über einen offenen Gedankenaustausch mit Ihnen sehr freuen.
Schreiben Sie per Email an m.mueller@iworld.de, warum unter
Berücksichtigung aller relevanten Faktoren (dem Wohle der
Menschheit dienend) Sie zu anderen Schlussfolgerungen gekommen
sind.