Manfred Julius Müller:

Die Umfinanzierung der Pflegeversicherung!

Warum eigentlich muss die Pflegeversicherung über die Arbeit finanziert werden? Warum muss die Pflegeversicherung zum belastenden Kostenfaktor werden?

 

Die Pflegeversicherung wurde in Deutschland am 1. Januar 1995 eingeführt. Aber es war keineswegs so, dass vor dieser Zeit pflegebedürftige Menschen ihrem Schicksal überlassen wurden. Nein, die Pflege gab es schon immer - geändert wurde vor allem deren Finanzierung.

Die neue Versicherung ermöglicht es Pflegebedürftigen, ihr Einkommen bzw. Vermögen zu schonen, falls sie denn über ausreichende Mittel überhaupt verfügen. Nutznießer sind in erster Linie die späteren Erben.
Für alle diejenigen, die ihre Pflege nicht aus eigener Tasche bezahlen konnten, mussten vor 1995 Familienangehörige oder die Kommunen einspringen. Ein Großteil der Pflege war somit steuerfinanziert. Im Wesentlichen bedeutet die Pflegeversicherung deshalb eine Umstellung von der Steuerfinanzierung zur Beitragsfinanzierung.

 

Die Pflegeversicherung macht die Arbeit teurer und damit Arbeitsplätze knapper!
Obgleich wir in Deutschland bereits ein völliges Ungleichgewicht zwischen Arbeit und Kapital hatten (Arbeit wurde und wird mit hohen Sozialversicherungsbeiträgen künstlich verteuert, Kapital über Subventionen verbilligt - Näheres...), hat man die bereits vorhandene Schieflage weiter verstärkt. Damit wurde die eigentlich sinnvolle Einrichtung der Pflegeversicherung zur zusätzlichen Belastung des Faktors Arbeit.

 

Die Pflegeversicherung sollte über die Mehrwertsteuer finanziert werden!
Wenn man die nützlichen Eigenschaften der Pflegeversicherung erhalten, die negativen Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt aber vermeiden möchte, so gibt es eigentlich nur eine Lösung: Die Pflege muss (wieder) über Steuern finanziert werden. Dabei ist es aber nicht einerlei, über welche Steuerart dies erfolgt. Es bringt wenig, als Ersatz für Sozialversicherungsbeiträge einfach die Lohn- und Einkommenssteuern anzuheben.

Die Finanzierung muss vielmehr über eine Anhebung der Mehrwertsteuer erfolgen, denn diese indirekte Steuer treibt die Arbeitskosten nicht in die Höhe. Im Gegenteil: Weil auch Importwaren der Mehrwertsteuer unterliegen, erzielt man einen Doppeleffekt: Im Inland hergestellte Produkte werden billiger, importierte Güter dagegen teurer. Das ist genau das, was unserem Wirtschaftsstandort gut bekommt und schon einmal einen Aufschwung hervorgezaubert hat (durch die Mehrwertsteueranhebung zum 1. 1. 2007 bei gleichzeitiger Absenkung der Arbeitslosenversicherung wurden über 1 Million neue Arbeitsplätze geschaffen und das Wirtschaftswachstum deutlich erhöht. Falls jemand diesen Zusammenhang bestreitet, hier eine weiterführende Erläuterung.

 

Pflegeversicherung:
"Aber durch die Anhebung der Mehrwertsteuer wird doch alles teurer…"
Die Kapitallobby möchte auf jeden Fall eine Anhebung der Mehrwertsteuer unterbinden, weil es deren Position schwächt. Deshalb gibt es diesbezüglich leider eine gut inszenierte Lügenpropaganda. Eine zusätzliche Teuerung kann jedoch gar nicht eintreten, weil keine zusätzliche Kosten entstehen und es sich nur um eine Verschiebung der Einnahmeseite handelt. Die Erfahrungen aus der letzten Umschichtung zum 1. 1. 2007 haben dies eindeutig bestätigt (Näheres).

 

 Ja zur Pflegeversicherung - Nein zu Beitragszahlungen!
Deshalb die konkrete Forderung:

1. Anhebung der Mehrwertsteuer auf 22 % (ermäßigter Satz einschließlich Handwerk, Gastronomie und Gesundheitswesen 11 %)

2. Als Ausgleich dafür Finanzierung der Pflegeversicherung voll und ganz über die Mehrwertsteuer

3. Falls das Geld reicht, zusätzlich noch die Rundfunk- und Fernsehgebühren vollkommen abschaffen und ebenfalls über die Mehrwertsteuer finanzieren!

4. Umgekehrt, falls das Geld nicht reicht, darf auch ruhig über die Einführung einer zunächst bescheidenen Exportmehrwertsteuer nachgedacht werden. Dadurch könnte der absurde Handelsbilanzüberschuss, der schon seit Jahrzehnten unsere Handelspartner verärgert, verringert werden.

 

Welche Partei hat den Mut, dies umzusetzen?
Die CDU/CSU hatte im Bundestagswahlkampf 2005 den Schneid, die Anhebung der Mehrwertsteuer zu proklamieren als Ausgleich für eine Absenkung der Arbeitslosenversicherung. Dieser mutige Schritt wurde ihr nicht gedankt - weil es ziemlich einfach ist, mit populistischen Parolen eine erklärungsbedürftige Reform zu verunglimpfen (Näheres).
Dennoch würde ich mir wünschen, dass noch einmal eine große Volkspartei einen ähnlichen Schritt zu gehen bereit ist, diesmal eben zur Finanzierung der Pflegeversicherung und der Fernsehgebühren. Die Umfinanzierung der Pflegeversicherung ist übrigens auch deshalb erforderlich, weil die Beiträge zur Krankenversicherung weiter anziehen dürften, die staatliche Abgabenquote also ohne Entlastungsmaßnahmen immer weiter steigen würde.
Meine Stimme bekommt auf jedenfall die Partei, die eine weitere Reform im Sinne der Umfinanzierung der Sozialversicherung in ihr Wahlprogramm schreibt
.

 

Eine herzliche Bitte: Sollte Ihnen dieser Artikel (https://www.tabuthemen.com/pflegeversicherung.html) gefallen haben, empfehlen Sie ihn bitte weiter. Denn nur die allgemeine Aufklärung der Bevölkerung ebnet den Weg für notwendige Veränderungen.
Es dankt Ihnen Manfred J. Müller
 

 

 

Weitere brisante Anti-Mainstream-Seiten. Bitte urteilen Sie selbst, überlassen Sie den Leitmedien nicht die Deutungshoheit. (Folge 15)
Auch die nachstehenden Links verweisen auf Seiten, die nicht von staatlichen Institutionen, Global Playern, Konzernen, Verbänden, Parteien, Stiftungen, Gewerkschaften, Hilfsorganisationen, NGOs, der EU- oder der Kapitallobby dirigiert, gesponsert oder gehypt werden. © sämtlicher Texte: Manfred Julius Müller (unabhängiger, parteiloser Wirtschaftsanalyst und Zukunftsforscher).
Leitete Donald Trump das Ende der Globalisierung ein?
Globalisierung: Die Ignoranz der Fakten
Landtagswahl: "Wir haben gute Arbeit geleistet!"
Ist der Kapitalismus reformierbar? Ist der Kasinokapitalismus eine Folge der Globalisierung?
Steckt der Kapitalismus in der Krise?
Ist der Kasinokapitalismus am Ende? Wohin steuert die Weltwirtschaft?
Wäre ein souveränes Deutschland nicht überlebensfähig?
Funktioniert der Kommunismus doch?
Die Systematik der Konjunkturzyklen und Wirtschaftskrisen
Die Auswirkungen der Globalisierung auf die Politik
Globalisierung, EU, Euro, Zuwanderung: "Deutschland profitiert..."
Die Tücken des Liberalismus

Die aktuellen Bücher von Manfred J. Müller …

 

Startseite www.tabuthemen.com
Impressum
© Der obige Text ist die Zusammenfassung einer Studie des Wirtschaftsanalysten und Publizisten Manfred J. Müller aus Flensburg
. Erstveröffentlichung Juni 2007.

 

 

 

Die Globalisierung vergiftet den Kapitalismus

Und die meisten Leute ahnen nicht einmal, was das für katastrophale Auswirkungen hat - gerade auch für ihr eigenes Leben. Denn der seit über 40 Jahren anhaltende Niedergang der westlichen Industrienationen und die sich häufenden Weltkrisen haben natürlich konkrete Ursachen: Sie sind Folgen krasser politischer Fehlentscheidungen (obskurer Ideologien und "Zeitenwenden"). Und darum geht es im Buch "Globalisierung kontra Kapitalismus"!

Nicht der Kapitalismus ist böse, die Globalisierung bzw. der Zollabbau ist es.
Der Wandel vom bewährten Zoll-Protektionismus zum erpresserischen Subventions-Protektionismus stürzt die Welt in einen unbeherrschbaren, ausbeuterischen und umweltfeindlichen Kasinokapitalismus.
Der Kapitalismus ist nicht schlecht, solange man ihn nicht verdummt oder vergewaltigt. Oder ihn mit absurden Ideologien oder Visionen pervertiert. Warum wohl hat die geballte Kompetenz der Entscheider und Meinungsbildner (Politiker, Regierungsberater, Ökonomen, Journalisten) dazu geführt, dass die Welt von einer Krise in die andere schlittert und selbst im deutschen Wirtschaftswunderland die Reallöhne seit 1980 sinken (trotz genialer produktiver Fortschritte)?

Wie moralisch ist das Gebaren westlicher "Demokratien"?
Wie moralisch ist das globale Lohn-, Steuer-, Ökologie-, Zins- und Zolldumping? Wie moralisch war die klammheimliche Abschaffung der Marktwirtschaft? Oder meint jemand wirklich, Lohnunterschiede von 1000 % seien mit einer Marktwirtschaft vereinbar? Wie moralisch ist die Billiggeldschwemme (die schleichende Enteignung der Sparer)? Wie moralisch sind Völkerwanderungen in die überforderten Sozialstaaten (dessen Steuerzahler für die Kosten aufkommen müssen). Wie moralisch ist der über die Zuwanderung künstlich entfachte Arbeitskräftemangel? Wie moralisch ist die oft angewandte politische Überrumpelungstaktik? Wie moralisch ist die Beteiligung der ungefragten Bevölkerung an Stellvertreterkriegen (Ukraine)? Wie moralisch ist die Umerziehung über die Leitmedien, das Staatsfernsehen, staatliche Bildungseinrichtungen usw.? Das alles sind Fragen, die dringend geklärt werden müssen und auf die Tagesordnung gehören. Denn wer weiß, wie lange es hierzulande noch eine echte Meinungsfreiheit gibt?

 

••• NEU ab März 2023:

"Globalisierung kontra Kapitalismus"
Wie die Globalisierung den Kapitalismus vergiftet.
Der Wandel vom Zoll-Protektionismus zum Subventions-Protektionismus erweist sich als größter Irrsinn der Geschichte.
Manfred Julius Müller, 100 Seiten, Format 17x22 cm, 8,50 Euro

Buchbestellung über amazon. Portofreie Buchbestellung über bod.de.
Das Buch können Sie selbstverständlich auch über jede stationäre Buchhandlung bestellen.

Wer das Buch "Globalisierung kontra Kapitalismus" liest, wird künftig die weltwirtschaftlichen Zusammenhänge, die Schwächen unserer Demokratie, die Hintergründe der tagtäglich auf uns niederprasselnden Propagandarhetorik und die Ursachen der sich häufenden Weltkrisen ganz anders beurteilen.